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„Noch einmal ein letztes Mal, bitte!“

Diesen Satz sagt mein 2-jähriger Sohn seit Neuestem zu mir und brachte mich nach dem X-Mal in meinem Gehörgang zum Grübeln.

Aber über ein ganz anderes Thema, als die Schaukel, die wir verlassen mussten.



Ein scheinbarer Widerspruch, wie wir ihn oft bei Kinderaussagen schmunzelnd zur Kenntnis nehmen.

Doch halt!

Begegnen wir solchen Paradoxien nicht auch täglich in der Erwachsenen-Businesswelt?



Wie oft hören wir in Meetings:

„Wir müssen den Liefertermin verschieben.“

Oder:

„Die Deadline kann nicht eingehalten werden.“

Und dann kommt das beruhigende:

„Aber keine Sorge, wir bekommen noch einmal mehr Zeit.“



Ein ständiges „Noch einmal ein letztes Mal“ in der Erwachsenensprache.

Die echte Herausforderung besteht nicht darin, verstrichene Deadlines zu sanktionieren, sondern in einem Umdenken unserer Herangehensweise.

Wenn wir von Anfang an wissen, dass ein Zeitrahmen zu knapp ist, sollten wir uns davor hüten, ihn festzulegen.



Bei Problemen oder Verzögerungen sofort kommunizieren.

Dies gibt allen Beteiligten die Chance, frühzeitig Lösungen zu finden.

Und statt ständig Deadlines zu verschieben, sollten wir Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen und nach Wegen suchen, sie einzuhalten.

Dies gelingt uns über echte Fokussierung auf das, was wirklich relevant ist und eine ehrliche Feedback Kultur.

In den letzten Jahren hat sich Agilität als ein mächtiges Werkzeug in der Geschäftswelt etabliert, und wenn wir genauer hinschauen, erkennen wir, warum.



Agilität ist nicht nur ein Buzzword oder eine Trendmethodik – sie nimmt tatsächlich viele der oben genannten Punkte auf und bietet Lösungen dafür:

1. Realistische Deadlines setzen: Agile Teams arbeiten in kurzen Zyklen, sogenannten Sprints, die klare Ziele haben.

Diese iterative Herangehensweise ermöglicht es, Deadlines realistisch und greifbar zu gestalten.

2. Transparente Kommunikation, Verantwortung und Priorisierung: Im agilen Umfeld sind tägliche Stand-up-Meetings Standard, in denen jedes Teammitglied über Fortschritte, Hindernisse und Prioritäten spricht.

Dies fördert Transparenz, Verantwortungsbewusstsein und klare Prioritätensetzung.

3. Feedback-Kultur: Retrospektiven am Ende eines jeden Sprints ermöglichen es agilen Teams, ständig Feedback zu geben und zu erhalten, um kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern.



So wird klar, dass Agilität weit mehr ist als nur eine Methode – sie ist eine Denkweise, die Teams dabei unterstützt, verantwortungsbewusster, transparenter und effektiver in ihrer Arbeit zu werden.

Vielleicht können wir von den unschuldigen Paradoxien unserer Kinder lernen und unser „Noch einmal ein letztes Mal“ in der Geschäftswelt minimieren.

Es geht nicht nur um Zeit.

Sondern auch um Integrität und Verlässlichkeit!

Michi rund Kopf

Ich bin Michael Mohr, ein erfahrener IT-Projektleiter und SAP-Experte mit internationaler Erfahrung in verschiedenen Bereichen. Meine Spezialisierung liegt auf SAP S/4HANA.